Kolpingsfamilie Welden
im Diözesanverband Augsburg

Geschichte

1928 bis 2019

Der Chronist vermerkte im ersten Eintrag des Protokollbuches:
„Schon vor Jahren trugen sich in Welden einige Junggesellen mit dem Gedanken einen KGV (Katholischen Gesellenverein) zu bekommen …“ Da aber bereits einige andere Vereine bestanden die die Jugend um sich scharten, waren erste Versuche gescheitert.

Der im Frühjahr 1928 nach Welden gekommene Benefiziat Joseph Krones griff den Gedanken wieder auf und am 16. Dezember 1928 fand im Gasthaus „Bäckerwirt“ die Gründungsversammlung statt. Von dieser Versammlung berichtet ein Artikel in der „Neue Augsburger Zeitung“ vom 18. Dezember 1928. Das Original liegt noch heute vor und beginnt mit dem folgenden Wortlaut:
„Welden, 18. Dez. 28. Dank der Bemühungen des H.H. Geistlichen Rats Schöffel und des H.H. Studienrates Krones, Benefiziat in Welden, konnte vergangenen Sonntagnachmittag in unserer Marktgemeinde zur Gründung eines katholischen Gesellenvereins geschritten werden“. Der neue Präses H.H. Studienrat Krones konnte in einer „begeisternden Ansprache“ 42 junge Männe für die Ideale Adolf Kolping`s begeistern. Er schloss seine Rede mit den hoffnungsvollen Worten: „Der kath. Gesellenverein Welden wird wachsen, blühen und gedeihen!“

Bereits zur Gründungsversammlung verfügte der neue Verein über eine Musikkapelle. Die erste gewählte Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen: Senior: Alois Rieger, Elektrotechniker in Welden; Ordner: Alois Holland, Ludwig Eder, Anton Mack I, Anton Mack II und Adelbert Abele .

Das offizielle Gründungsfest beging der Neugegründete Gesellenverein am 17. März 1929. Als Festredner konnte man den Diözesanpräses Ignaz Steinhart begrüßen. In einem alten Zeitungsartikel ist nachzulesen: „Der Festgottesdienst mit hl. Kommunion leitet den Tag ein. Musik, Gesang und Theater füllten den Abend aus. Das die Weldener in ihrem Eifer nicht nachlassen, beweist, dass sie schon eine Sportabteilung gebildet haben.“

Bereits 1929 wurde die Anschaffung einer eigenen Vereinsfahne beschlossen. Aus Kostengründen beschränkte man sich auf den Erwerb eines Banners. Bei der Installation von Pfarrer Georg Kaiser am 26. Januar 1930 konnte erstmalig eine Fahnenabordnung des Gesellenvereins teilnehmen.

In den Monatsversammlungen der Gründerjahre hielt Präses Krones vorwiegend Vorträge über die Aufgang, Ziele und das Wesen des Kolpingwerkes. Auch zu Politischen Themen wurde Stellung bezogen. So finden wir Aufzeichnungen über „das gefährliche Agitationstreiben des Bolschewismus und Nationalsozialismus“ oder das Thema „Sowjetstern und Hakenkreuz“ sowie „Das Verhältnis von Kirche und Staat“.

Dass die Geselligkeit auch zu ihrem Recht kam zeigen Aufzeichnungen über Familienabende und Theateraufführungen. Zum Vereinsleben zählte auch die jährliche Josephsfeier mit Generalkommunion. Der erste Vereinsausflug führte die Mitglieder mit Familienangehörigen und Freunden nach Oberammergau zu den Passionsspielen.

Die Versammlungen wurden von 20 bis 30 Mitgliedern besucht. Ab 1931 jedoch wurden die Versammlungsbesuche immer spärlicher. Der Verein befand sich in einer ersten Krise. In diese Zeit viel die Versetzung von Präses Krones als Pfarrer nach Wengen.

Als neuer Präses wurde von Pfarrer Georg Kaiser der neue Benefiziat Josef Müller eingeführt. Durch regelmäßige Besuche zeigte Pfarrer Kaiser sein Interesse am Verein. Ein weiterer häufiger Besucher war Bürgermeister Abele. Der neue Präses zeigte bei Versammlung bevorzugt Lichtbildervorträge. Weitere Vorträge befassten sich mit den Bay. Landtags- und den Reichtagswahlen.

Am 1. Deutschen Gesellentag in München im Juni 1933 nahmen auch 4 Gesellen aus Welden teil.

Der letzte Eintrag von Schriftführer Karl Holland, Hauptlehrer im Protokollbuch lautet:

„Versammlungs – Verbot“

Ab März – Oktober 1933 wurde von der neuen Regierung ein allgemeines Versammlungsverbot erlassen. Es ist bekannt, dass die Teilnehmer des Gesellentages das Banner des Gesellenvereins mit nach Hause bringen konnten. Der Aufbewahrungsort des ersten Banners des Katholischen Gesellenverein Welden wurde jedoch von keinem der 4 Gesellen jemals bekannt gegeben!

1950 Wiedergründung

Es dauerte bis zum Frühjahr des Jahres 1950 bis sich in Welden wieder einige junge Burschen zusammenschlossen und eine Neugründung der Kolpingfamilie zustande kam. Die Gründungsversammlung war am 19. März, dem Josefstag, „Vormittags nach dem Hauptgottesdienst hatten sich viele Burschen im Jugendzimmer (im Benefiziatenhaus) eingefunden. Auch unser Herr Pfarrer (Heinrich Schmid) und der Bezirkssenior von Augsburg waren erschienen. Der Zweck der Zusammenkunft war die Gründung einer Jugendgruppe die "männl. kath. Jugend“. Nach einer kurzen Diskussion wurde den Argumenten ehemaliger Mitglieder des Gesellenvereins stattgegeben und alle Anwesenden stimmten für die Gründung einer Kolpingfamilie. In der anschließenden Wahl wurde Lorenz Ritsch zum ersten Senior gewählt. Erster Präses nach den Kriegswirren wurde Pfarrer Heinrich Schmid.

Bereits bei der Versammlung am 23. Mai 1950 wurde von Pfarrer Schmid angeregt ein Banner zu beschaffen. Es wurde Stoff gekauft und im Karmelkloster ein Kolpingsbanner genäht. Zum Jugendbekenntnissonntag am 4. Juni 1950 wurde das neue Banner feierlich geweiht. Die Burschen der Kolpingfamilie Welden unterhielten einen regen Kontakt zur weiblichen Pfarrjugend. Gemeinsam wurden viele Veranstaltungen durchgeführt. Zusammen entzündeten sie auf dem Mühlberg in den folgenden Jahren ein Johannisfeuer.

Am Weldener Heimattag nahm die Pfarrjugend mit einem Festwagen teil. Die Nachbildung der St. Theklakirche mit Fuggerschloss wurde unter der Leitung von Martin Kapfer hergestellt.

Bei der Generalversammlung am 15. April 1951 wurde Martin Kapfer zum Stellvertretenden Senior gewählt. Als Grund nannte der Chronist „Die Wahl des stellvertr. Seniors war notwendig, da sich der bisherige, seit seiner Wahl nicht um sein Amt gekümmert hat.“ Im folgenden Jahr übernahem Martin Kapfer das Amt des Seniors.

Neben den Vorträgen zu religiösen Themen gehörten zum Vereinsleben auch die Teilnahme an den jährlichen Dekanatsjugendfeiern mit Gemeinschaftsmesse und Kommunion, die Jugendwallfahrt nach Violau und die Fronleichnamsprozession mit Banner. 1951 beteiligten sich die Weldener Kolpingsöhne fast vollzählig am Katholikentag in Augsburg.

Die Heimabende fanden wöchentlich im Jugendzimmer im Benefiziatenhaus statt. An den Veranstaltungen nahmen 15 bis 30 Mitglieder teil. Neben religiösen Themen wurden von Präses Pfarrer Schmid auch aktuelle Fragen und das Zeitgeschehen behandelt. Auch die alte Tradition des Theaterspiels wurde wieder gepflegt. Regie führte Pfarrer Schmid der so bekannte Stücke wie das „Mindelheimer Weihnachtsspiel“ von Artur Maximilian Müller zur Aufführung brachte.

Im Jahre 1955 zählte die Kolpingfamilie 50 Mitglieder, je 25 in der Gruppe Kolping und Altkolping. Bei der Generalversammlung am 25. Mai wurde Georg Mayer zum neuen Senior gewählt. Vom Stand der Kolpingarbeit in Welden konnte sich Diözesanpräses Maximilian Köck am 25. Februar 1956 bei seinem Besuch überzeugen.

Omnibusausflüge zusammen mit der weiblichen Pfarrjugend führten in den folge Jahren u.a. an den Achensee, zum Wallfahrtsort Eben, ins kleine Walsertal, ein 2-Tages Ausflug in den Schwarzwald, ins Bruder-Georg-Heim nach Pfronten und nach Innsbruck.

Da Pfarrer Schmid im Sommer 1960 schwer erkrankte übernahm Kaplan Josef Grünwald, später Weihbischof von Augsburg, in Vertretung die Leitung der Kolpingfamilie. Wie in den Berichten nachzulesen ist, brachte „Kaplan Grünwald neuen Schwung in die Kolpingfamilie“. In den Versammlungen griff er Probleme wie „Hunger und Krankheit in der Welt“ auf oder Referiert zu Themen wie „Bundeswehr – Zweck und Wesen“ oder „Jugendweihe und Hochzeit in der DDR“. Bei der Generalversammlung am 13. September wurde Otto Abele zum neuen Senior gewählt.

Unter Kaplan Josef Grünwald wurde am 25. März 1961 eine Jungkolpinggruppe gegründet. Die Leitung der vorerst 10 Mitglieder übernahm der Schriftführer Hansfred Rück. Mit dem am 3. August geweihten, neuen Wimpel, unternahm die Jugendgruppe einen ersten Ausflug nach Ratt am Lech. Rück wurde bei der Generalversammlung von seinem Amt als Schriftführer entbunden. Im folgte Hans Langenmair.

Im Juni 1961 wurde Kaplan Grünwald verabschiedet. Im folgten die Kapläne Hans Böhm und Jakob Rohrmayr. Sie führten als Viezepräsides die Arbeit in der Kolpingfamilie fort.

Auf religiösem Gebiet wurden in den 60er Jahren neue Veranstaltungen integriert. Mitglieder lasen bei der Frühmesse die Gemeinschaftsmesse. Auch am Heiligabend und am Christkönigsfest wurde die Gestaltung der Frühmesse übernommen. Ab 1962 wurde auch regelmäßig die Gestaltung des Gottesdienstes in der Autobahnkapelle in Adelsried übernommen. Im Mai 1962 nahmen die Mitglieder Michael Jäckle, Hans Kränzle und Hansfred Rück an der Romwallfahrt des Kolpingwerkes teil.

Präses Kammerer Heinrich Schmid wird am 1. November 1962 in den Ruhestand versetzt. Kaplan Jakob Rohrmayr wird zum 4. November 1962 abberufen und so steht die Kolpingfamilie ohne Präses da.

Der neue Ortspfarrer Michael Ruf besucht am 22. April 1963 die Kolpingfamilie um sich vorzustellen. Unstimmigkeiten zwischen dem neuen Pfarrer und den Kolpingsöhnen führten dazu, dass dieser das Präsesamt nicht übernahm.

Bis Oktober ruhte die Vereinsarbeit weitgehend. Unter der Leitung von Kammerer Pfarrer Schmid nahmen jedoch 11 Mitglieder am 3. Bayerischen Kolpingtag in Altötting teil.

Über die Generalversammlung am 19.10.1963 können wir im Protokollbuch nachlesen: „Nach dem unser bisheriger Herr Präses aus gesundheitlichen Gründen zurücktrat wurde auch dieser Posten frei und musste somit besetzt werden. Nur zu gerne akzeptierten alle Mitglieder den Vorschlag unseres H.H. Präses Schmid, Herrn Dr. Wirth zu seinem Nachfolger zu ernennen, da er, Präses Schmid, mit Gewissheit sagen könne, dass sich die Kolpingfamilie bei ihm in guten Händen befände.“ Dr. Paul Wirth nahm die Ernennung zum Präses gerne an. Otto Abele wurde erneut zum Senior gewählt.

In einer Vielzahl vorn Vorträgen referierte Dr. Wirth über religiöse und politische Themen. Er bezog Stellung zu Themen wie Ehe, Familie und Beruf. Im Wechsel zu ernsten Vorträgen folgten gesellige Veranstaltungen und Spielabende. Die Besuche der wöchentlichen Veranstaltungen nahmen deutlich zu.

Präses Dr. Wirth griff die alte Tradition des Theaterspiels wieder auf und übernahm die Spielleitung. Mit dem Bau von 100 Nistkästen, alle mit dem Kolpingzeichen versehen, die im Streitheimer Forst aufgehängt wurden. Somit wurde ein Beitrag für den Schutz von Waldvögeln geleistet.

Die Jugendgruppe mit 13 Mitgliedern wurde am 1964 von Hans Abele und Rainer Langenmair betreut. Als diese Gruppe in die Gruppe Kolping übernommen wurde folgte unter Gruppenführer Dieter Knobel eine neune Jungkolpinggruppe. Viel Erfolg und Zuwachs brachte das Ansprechen von Schülern ab der 6. Klasse.

Im Herbst 1965 fand in Welden erstmalig eine Bezirksversammlung statt. Bezirkspräses Dr. Florian Zimmermann zelebrierte in der St.-Thekla-Kirche die hl. Messe. Das Hauptreferat hielt Bezirksalt-senior Theo Gandenheimer über aktuelle Probleme der Kolpingarbeit.

Durch die Anschaffung eines Filmapparates wurden regelmäßige Filmabende, zum Teil zusammen mit der kath. Mädchengruppe, veranstaltet. Diese öffentlichen Veranstaltungen fanden bald eine große Resonanz.

Im Jahr 1966 war die Kolpingfamilie in einer ernstlichen Krise. Zur Generalversammlung waren von den nur noch 24 Mitgliedern gerade mal 13 erschienen. Senior Otto Abele stellte sich nach 6 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl. Zum neuen Senior wurde Georg Anzenhofer gewählt. Die Jugendgruppe wurde von Präses Dr. Wirth geführt.

Der bauliche Zustand des Jugendzimmers im Benefiziatenhaus erforderte eine grundlegende Sanierung. Von Juni bis November 1966 wurde in freiwilliger Leistung der Gruppenraum völlig neu gestaltet. Der Kostenaufwand von DM 5.700 brauchte alle Eigenmittel des Vereins auf. Durch Zuschüsse der Bischöflichen Finanzkammer und des Kreisjugendringes konnte diese Aufgabe ausgeführt werden. Im 2. Halbjahr 1972 erfolgte in Gemeinschaftsarbeit eine weitere Baumaßnahme. Das Kolpingheim im alten Benefiziatenhaus konnte um einen weiteren Raum erweitert werden.

Während der Bauzeit fanden keine gemeinsamen Gruppenabende statt. Nach der Fertigstellung wurden im 14-tägigen Turnus wieder Versammlungen abgehalten. Neben Betriebsbesichtigungen wurden Kegelabende und auch ein Fußballspiel veranstaltet. Im Dezember 1967 übernahm Pfarrer Hagenauer die Pfarrei Welden. Er wurde ein häufiger und gerngesehener Gast bei der Kolpingfamilie. Im Frühjahr 1968 führte Pfarrer Hagenauer eine Rednerschulung durch an der 15 Mitglieder teilnahmen. Religiöse Themen, Politische Vorträge und eine Veranstaltung zum Thema „Sparen“ standen in der Folgezeit auf dem Programm.

Bei der Jahreshauptversammlung 1968 konnten 6 Neuaufnahmen in die Gruppe Kolping erfolgen. Auch in die Jungkolpinggruppe wurden 6 Neumitglieder aufgenommen.

Am 8. Dezember 1968 konnte die Kolpingfamilie das 40-jährige Vereinsjubiläum feierlich begehen. Am Samstag fand im Gasthaus Kugelmann eine Feierstunde für alle derzeitigen und ehemaligen Mitglieder der Kolpingfamilie bzw. des früheren Gesellenvereins Welden statt. Die offizielle Feier begann am Sonntag mit einem Kirchenzug angeführt von der Blaskapelle Welden. Die Messfeier in der Pfarrkirche zelebrierte Präses Dr. Wirth, der auch die Festpredigt hielt. Im Anschluss konnte das neue Jugendheim besichtigt werden. Zum gemeinsamen Frühschoppen konnte u. a. Diözesanpräses Msgr. Maximilian Köck, Bezirkspräses Dr. Florian Zimmermann und zahlreiche Abordnungen befreundeter Kolpingfamilien begrüßt werden.

Auf der Generalversammlung am 11. Juli 1969 wurde der Jungkolpinggruppenführer Bernhard Salanga zum neuen Senior gewählt.
Die Gruppe Jungkolping wurde von Rainer Langenmair geführt. Senior Salanga wurde mit der Gründung einer weiteren Jugendgruppe beauftragt. Erstmals wurde auch der Aufbau einer weiteren Mädchengruppe diskutiert. Diese sollte zusammen mit der bestehenden Gruppe dann in die Kolpingfamilie übernommen werden. Aus „organisatorischen Gründen“ kam es jedoch nie zu dieser Übernahme.

Der Höhepunkt des Winterprogramms 1969/70 war die Vortragsveranstalung „Alle reden von der Liebe – wir auch“ abgehalten als öffentlicher Ehevorbereitungskurs mit 40 Teilnehmer. Im März 1970 wurden 8 Altkolpingmitglieder bzw. Interessenten und weitere Mitglieder der Kolpingfamilie zum Gasthof „Zum Hirsch“ eingeladen. Nach einem Lichtbildervortag von Johann Abele wurde über die Möglichkeiten von Altkolpingabenden diskutiert.

In dieser Zeit unternahm die Jungkolpinggruppe erstmals eine Fahrt zur Hütte nach Thalkirchdorf. Aufgrund seiner Einberufung zur Bundeswehr übergab Senior Bernhard Salanga am 26. Januar 1970 die Vereinsgeschäfte an den Vizesenior Georg Anzenhofer.

Trotz vielfältiger Angebote waren die Besuche sehr spärlich. Zum Teil bedingt dadurch, dass Veranstaltungen nur für die Gruppe Kolping geplant wurden statt für die ganze Familie. Bei den Versammlungen fanden im Wechsel Vorträge zu ernsten Themen und gesellige Veranstaltungen statt. Besichtigungen waren ein fester Bestandteil im Jahresprogramm. Dies waren u.a. ein Besuch der Polizeidirektion in Augsburg und die Besichtigung des Atomkraftwerkes Gundremmingen.

In dieser Zeit wurde die Erweiterung des Jugendzimmers im Benefiziatenhaus durchgeführt. Diese Maßnahme stärkte das Gemeinschaftsgefühl und den Zusammenhalt in der Kopingfamilie. Nach einem halben Jahr Bauzeit konnten die neuen Räume bezogen werden.

Bei der Generalversammlung am 16.02.1973 waren 19 Mitglieder anwesend. In seinem Rechenschaftsbericht erwähnte Senior Salanga, dass die Kolpingfamilie zur Zeit 24 Mitglieder hat und auch einige Mädchen die Versammlungen besuchen. Diese sind jedoch in Köln nicht gemeldet. Den Fortbestand der Kolpingfamilie sieht er durch 2 Jugendgruppen gesichert. Bei der Neuwahl wurde Josef Heinz zum neuen Vorsitzenden (Senior) gewählt.

In den folgenden Jahren wurden die nun monatlich stattfindenden Versammlungen nach dem seit Jahren bekannten Schema abgehandelt. Verstärkt fanden nun in den neuen Räumen Tanzveranstaltung statt. Anlass boten dazu Faschingsveranstlungen, Mai- und Herbsttänze. Zu Hüttenwochenenden wurde regelmäßig nach Thalkirchdorf gestartet. Mit großem Interesse nahm auch die Öffentlichkeit an den Vortagsveranstalungen von Heimatpfleger Ludwig Langenmair und dem Hobbygeologen Lorenz Scheuenpflug teil.

Neben Präses Dr. Wirth war Pfarren Hagenauer regelmäßiger Referent für religiöse und kirchliche Themen.
In diesen Jahren entwickelte sich eine sehr rege Jugendarbeit. Als Jungkolpinggruppenführen fungierten Helmut Langenmair, Wolfgang Ritsch, Winfried Kralik und Ronald Rieger. Sie betreuten zum Teil bis zu 3 Jugendgruppen.

Höhepunkt im bisherigen Vereinsleben wurde das 50. Gründungsjubiläum das am 09. und 10. Dezember 1978 gefeiert wurde.
Das zweitägige Fest begann mit einem geselligen Beisammensein im "Gasthaus Hirsch". Präses Dr. Wirth konnte ehemalige und derzeit aktive Mitglieder begrüßen. Er sah in der Teilnahme der zahlreichen Besucher den Familiengedanken der Kolpingfamilie bestätigt. Vorstand Josef Heinz gab einen Rückblick über die Vereinsarbeit der letzten Jahre.

Am Festsonntag nahmen die Ortsvereine und elf Gastvereine mit ihren Bannern am Festzug und Festgottesdienst teil. Am Anschluss an den Gottesdienst traf man sich im Gasthaus Hirsch. Präses Dr. Wirth gab einen geschichtlichen Abriss über 50 Jahre Gesellenverein und Kolpingfamilie in Welden. Im Rahmen der Festveranstaltung übergab Bürgermeister Schmid ein Straßenschild. Im Neubaugebiet soll es nun eine KOLPINGSTRASSE geben.Bei der Generalversammlung am 26. 01. 1979 legt Vorstand Josef Heinz aus beruflichen Gründen sein Amt nieder. Als Nachfolgen wurde Helmut Langenmair zum neuen Vorstand gewählt.

Die Jugendarbeit wurde erfolgreich fortgesetzt. Neben den bekannten Programmpunkten fanden sich nun häufig auch Aktivitäten die auf die jungen Mitglieder zugeschnitten werden. Fußballspiele gegen befreundete Vereine, Nachtwanderungen, Zeltlager und Picknick sind einige der Veranstaltungen. Präses Dr. Wirth achtete jedoch auf einen ausgewogenen Anteil von kirchlichen und gesellschaftlichen Themen.

Bei der Generalversammlung am 11. 02. 1982 wird Franz Weiß zum neuen Vorsitzenden gewählt. Die Veranstaltungen und Aktivitäten wurden in diesen Jahren mehr und mehr auf jüngere Mitglieder zugeschnitten. Bei Vorträgen und Diskussionsabenden mit ernstem Hintergrund waren zum Teil nur wenig Teilnehmer anwesend. Interesse fanden Städtetouren, Betriebsbesichtigungen, Zeltlager und Hütten Aufenthalte.

Präses Dr. Wirth appelliert bei der Generalversammlung am 01.03.1985 an die Mitglieder sich an den aktuellen Programmpunkten zu beteiligen sowie auch die religiöse Auffassung zu verbessern. Bei der folgenden Neuwahl wurde Ronald Rieger zum Vorstand gewählt. In diese Periode fällt das 25-jährige Priesterjubiläum von Präses Monsignore Domkapitular Dr. Paul Wirth.

Der Schwerpunkt der Arbeit lag sicherlich in der Jugendarbeit. Es wurden jedoch immer wieder Versuche unternommen auch die älteren Mitglieder zu aktivieren. Die Teilnahme an religiösen und politischen Vorträgen war meist gering. Bei geselligen Terminen konnten jedoch Alt und Jung zusammengebracht werden. Beachtung in der Öffentlichkeit wurde mit dem Weihnachtsbasar erzielt. Der Erlös wurde für die Jugendarbeit in der Pfarrei und der Kolpingfamilie gespendet.

Zur Generalversammlung am 12.02.1988 waren 22 Mitglieder erschienen. Die Neuwahl der Vorstandschaft gestaltete sich äußerst schwierig. Der bisherige Vorstand und sein Stellvertreter stellten sich nicht mehr zur Wahl. Josef Knaus erklärte sich bereit für das Amt des Vorsitzenden zu kandidieren und nahm die Wahl an.

Im kleinen Rahmen wurde am 08.10.1988 das 60-jährige Gründungsfest gefeiert. Nach dem Festgottesdienst kam man im "Gasthaus Hirsch" zusammen. Präses Dr. Wirth gab einen Rückblick über die letzten 60 Jahre Vereinsgeschichte. Als Gast konnte Diözesanvorsitzender Gaus begrüßt werden. In den Protokollen aus dieser Zeit ist festgehalten, dass die angebotenen Vortage zu kirchlichen, religiösen oder politischen Themen nur wenig oder gar nicht besucht wurden.

Von der Jahreshauptversammlung am 16. Februar 1990 berichtet der Schriftführer: Mit Verspätung und einem beklemmenden Gefühl im Magen eröffnete unser Präses die Jahreshauptversammlung, zu der sich 24 Mitglieder im Heim eingefunden hatten, denn die Weldener Kolpingfamilie steckt in ihrer größten Krise seit seinem Amtsantritt vor 26 Jahren.

In der folgenden Diskussion wurde beschlossen die Gruppenabende von Montag auf Donnerstag zu verlegen. Die älteren Mitglieder wollte man gesondert einladen.Präses Dr. Wirth schloss die Versammlung mit den Worten: „Pack mers a`!“

Im August 1990 wurde das alte Benefiziatenhaus abgerissen. Mitglieder der Kolpingfamilie waren als Helfer mit am Werk. Wir wollen nicht verschweigen, dass etwas Wehmut aufkam als man sich von einem Haus trennen musste das über sechzig Jahre das Heim der Weldener Gesellen war.Als Ausweichquartier wurde das Rotkreuzheim gewählt.

Generalversammlung am 14. Februar 1991. Erstmals konnte bei einer Generalversammlung kein Mitglied für das Amt des Vorsitzenden gewonnen werden. Die Versammlung beschloss die Wahl für 2 Montag zu vertagen und bei einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung eine neue Vorstandschaft zu bilden. Ein Gremium unter der Leitung von Georg Anzenhofer übernahm diese schwere Aufgabe.

Der persönlichen Einladung zur außerordentlichen Jahreshauptversammlung am 26. März 1991 waren 33 von 66 Mitgliedern gefolgt. Die bestens vorbereitete Versammlung verlief harmonisch, was vor allem der Verdienst von Georg Anzenhofer war. Gemeinsam wurde die erste Strophe des „Kolpingliedes“ gesungen. Es wurde beschlossen, dass die neu gewählte Vorstandschaft ihr Amt für ein Jahr versieht. In geheime Wahl wurde dann Barbara Reiser zur neuen Vorsitzenden gewählt. Zum Stellvertreter wurde Franz Weiß gewählt. Die Arbeit des Schriftführers wurde Hans Langenmair anvertraut. Die Kassenführung übernahm Markus Langenmair.

Durch die Kolpingfamilie ging ein sichtlicher Ruck. Die Mitglieder kamen zu den angebotenen Veranstaltungen und unterstützten die neue Führung. Zur Erinnerung an die Seligsprechung von Adolf Kolping wurde am 1. Dezember 1991 auf dem Theklaberg ein Ahornbaum gepflanzt. Bei der Jahreshauptversammlung am 31. März 1992 wurde die am 26. März des Vorjahres gewählte Vorstandschaft einstimmig wieder gewählt.

Höhepunkte in den folgenden Jahren waren: Romfahrt 1991; ein neuer Raum für die Kolpingfamilie im Franziskushaus 1993; 60. Geburtstag von Präses Dr. Wirth,1993. Am 17. Januar 1995 wurde Barbara Reiser in ihrem Amt als Vorsitzende bestätigt. Fahrt nach Köln im September 1995; Bezirksjugendtag in Thierhaupten 1995; Fahrt nach Salzburg; Fahrt nach Wien 1997.

Die bisherige Vorsitzende Barbara Reiser wird bei der Jahreshauptversammlung am 23. Januar 1998 im Amt bestätigt. Zum 65. Geburtstag wird Präses Dr.Wirth eine Prälaten-Marionette übergeben. (19.04.98)

70. Gründungsjubiläum mit gemütlichem Beisammensein im Gasthof Hirsch. Ehrung für langjährige Mitglieder.

Spende für Kreuzweg 13.07.99 Familienwanderung auf den Fernsehturm bei Heretsried. Lesenacht für Kinder

05. November 1999 Präses Dr. Paul Wirth ist tot.
Tief betroffen mussten die Mitglieder von Präses Dr. Wirth Abschied nehmen. Über 36 Jahre prägte er die Kolpingfamilie Welden. In einer angespannten Situation übernahm er im Herbst 1963 die Verantwortung bei der Kolpingfamilie und setzte mit neuen Ideen und frischer Kraft die Arbeit des 1928 gegründeten Gesellenvereins fort.

Am 12. Januar 2000 wird Dr. Miroslaw Wnuk zum Präses gewählt.

Die 50. Wiederkehr der Neugründung wird im Franziskushaus gefeiert. Bei der Jahreshauptversammlung am. 26. Januar 2001 wird Barbara Reiser weiterhin Vorsitzende der Kolpingfamilie bestätigt.

04. Juni 2001 Präses Dr. Wnuk verkündet am Pfingstmontag, dass er die Gemeinde Welden mit sofortiger Wirkung verlässt. Sein Nachfolger im Amt des Präses wird Dr.Ernst Freiherr von Castell

Höhepunkt im Vereinsleben war die Organisation und Durchführung des Ritterturniers beim historischen Marktfest 2002.

11. Oktober 2003 75-jähriges Gründungsjubiläum mit Festgottesdienst (Hauptzelebrant Diösezanpräses Josef Hosp) danach Festakt im Holzwinkelsaal wozu auch Bürgermeister Peter Bergmeir und Diözesanleiter Erwin Fath begrüßt werden konnten.

31. Dezember 2006 Vorsitzende Barbara Reiser ist verstorben. 15 Jahre lang leitete sie umsichtig und verlässlich ihre Kolpingfamilie Welden.

19. Januar 2007 Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft. Reinhard Schuster wird zum Vorsitzenden gewählt. Stephan Kiening folgt ihm auf das Amt des 2. Vorsitzenden nach. Alle anderen Vorstandschaftsmitglieder wurden in ihren Ämtern bestätigt.

27. Oktober 2018 90-jähriges Gründungsjubiläum mit Festgottesdienst in der St. Thekla Kirche mit Bannerweihe. Anschließend Festakt im Franziskushaus

25. Januar 2019 Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft.
Reinhard Schuster wird auch bei dieser Wahl als Vorsitzender bestätigt. Nachdem Stephan Kiening aus der Vorstandschaft aus persönlichen Gründen ausscheidet, folgt Josef Heinz als 2. Vorsitzender nach.